Wir sprechen uns in der Reihe „Hidden Talents“. Starten wir trotzdem ganz klassisch: Wer sind Sie und was tun Sie bei Vetter?
Mein Name ist Jürgen Anklam. Bei Vetter leite ich die Abteilung Validierung und damit ein Team von über hundert Mitarbeitenden. Falls man sich unter dem Begriff nichts vorstellen kann: Die Validierung umfasst alle Aufgaben, mit denen wir sicherstellen, dass die Produktion unter den geforderten Bedingungen stattfinden kann. Zum Beispiel prüfen wir die Reinheit und korrekte Funktion von Räumen, Geräten und Lüftungsanlagen.
Kurz zu Ihrem Werdegang: Wie sind Sie zu Ihrer Position gekommen?
Ich habe an einer Fachhochschule Chemie studiert und dann eine Zeit lang in Niedersachsen gearbeitet. Als ich auf die Chance aufmerksam wurde, bei Vetter die Leitung der Validierung zu übernehmen, habe ich mich beworben – auch weil ich gerne in die Region zurückwollte. Naja, und dann hat’s halt geklappt. Ich habe eine Abteilung mit rund 30 Leuten übernommen, und wir sind dann schnell mit dem Unternehmen gewachsen.
So viel zum Beruf. Aber heute wollen wir eigentlich über’s Tanzen sprechen, richtig?
Das stimmt. Und zwar genaugenommen über Square Dance.
Wie sind Sie an dieses Hobby geraten?
Meine Frau und ich haben vorher schon getanzt, und zwar argentinischen Tango. Aber mit dem Paartanz ist das eben so eine Sache, man muss sehr gut miteinander harmonieren, und das kann ziemlich anstrengend werden. Der Square Dance platzte rein zufällig in unser Leben, als wir den Auftritt einer Gruppe in einem Einkaufszentrum gesehen haben. Das waren The Lumberjacks aus Heidenheim, und wir waren gleich Feuer und Flamme.
Und dann stellt man sich einfach dazu und macht mit?
Leider nicht, am Anfang heißt es erstmal: Lernen. Man beginnt mit der sogenannten Class, in der man das Repertoire an Tanzfiguren einstudiert, die man dann später im Square ausführt. Die Class dauert zwischen einem halben und einem dreiviertel Jahr. Dann ist man fit, eine der acht Positionen im Square zu besetzen.
Und wie läuft das dann ab?
Wir tanzen wie gesagt mit acht Personen, also normalerweise vier Paaren. Die Figuren, die getanzt werden sollen, werden in die Musik hineingerufen, das sind die sogenannten Calls. Man führt gemeinsam die ausgerufene Figur aus und dann gleich die nächste, denn die Calls sorgen dafür, dass die Figuren ineinanderfließen. Geht mal etwas schief, ist das auch nicht schlimm, dann gibt’s den Call „Repair your square!“ – und man geht einfach wieder in die Startaufstellung.
Im Square Dance geht es mehr um Geselligkeit als um Konkurrenz. Man trifft sich bei den sogenannten Specials mit anderen Clubs, aber auch dabei steht der gemeinsame Spaß und der Austausch im Vordergrund. Wir müssen keine Sieger küren, weil Square Dance für uns alle ein Gewinn ist.
Jürgen Anklam, Abteilungsleiter Validierung
Was zeichnet diesen Tanz für Sie aus, was macht ihn besonders?
Einen Aspekt habe ich gerade genannt: die Geselligkeit. Es macht große Freude zusammenzukommen, zum Beispiel in unserem Club, den Highlanders in Berkheim-Bonlanden. Dann ist da die sportliche Seite des Tanzens, denn so ein Clubabend ist durchaus auch eine körperliche Herausforderung. Und schließlich schätze ich diese ganz spezielle Stimmung, die beim Square Dance aufkommt. Unsere Abende sind von Heiterkeit und Spontaneität geprägt, sie sind sehr unterhaltsam.
Das heißt, Sie können Ihr Hobby aus voller Überzeugung weiterempfehlen?
Unbedingt! Wir tanzen den Modern American Square Dance. Dafür muss man ein Repertoire von etwa 80 Figuren draufhaben, aber die sind dann international einheitlich. Das heißt, wenn Sie Urlaub in Schweden machen und Lust bekommen zu tanzen, können Sie einfach bei einem Club in Stockholm oder Malmö vorbeischauen, und Sie werden die Calls verstehen.
Wie fange ich am besten an?
Nichts leichter als das: Schauen Sie bei den Highlanders vorbei und lassen Sie den Funken für dieses wundervolle Hobby überspringen!
Weitere Infos:
Highlanders Square Dance Club
Berkheim-Bonlanden
President: Stephan Mielke
Mobil: 0172-7699200
Email: stephan.mielke@web.de
